Ein erfolgreicher Factory Acceptance Test
April 05, 2022 | Lesezeit: 4 min
Am EOS Produktionsstandort in Maisach werden seit 2017 EOS Metall- und Kunststoffsysteme gefertigt und montiert. Die Produktionshallen werden aber nicht nur für die Montage genutzt, sondern bieten auch alle Dienstleistungen rund um die Kundenabnahme. Erst wenn jede Maschine die umfassende Qualitätskontrolle bestanden hat, wird sie an Kunden weltweit ausgeliefert.
Vom Produktionsstandort in Maisach in die Welt
In der EOS Produktionsstätte in Maisach arbeiten rund 90 Mitarbeiter. Die Produktions- und Schulungsfläche umfasst rund 4.000 Quadratmeter. Weitere 2.000 Quadratmeter stehen als Lagerfläche sowie für Labore und Werkstätten zur Verfügung. Hier können bis zu tausend 3D-Drucksysteme pro Jahr gefertigt werden. Agile Produktionsprozesse und flexible Produktionsarbeitsplätze ermöglichen es dem Unternehmen, schnell und flexibel auf neue Produktions-, Kunden- und Marktanforderungen zu reagieren.
Unter einem Dach vereint, arbeiten alle Hand in Hand, um Kundenprojekte termingerecht zu realisieren: Qualitätssicherung, Labor, Werkstatt, Lager, Produktion und technische Ausbildung. Darüber hinaus automatisiert unser Digital Manufacturing Team die Prozesse rund um den industriellen 3D-Druck weiter.
Endmontage, Qualitätskontrolle und Abnahme
Die Haupttätigkeit in Maisach ist die Endmontage der EOS-Systeme. Die Laser und Scanner werden montiert und die Software wird installiert. Anschließend wird das System kalibriert. Die Montage von kleineren Maschinen wie der Formiga P 110 Velocis kann innerhalb einer Woche abgeschlossen werden. Die Montage von größeren Plattformen wie der EOS M 400-4 dauert einen ganzen Monat. Während kleinere Systeme zusammengebaut und gelagert werden, werden die großen Plattformen nur auf Abruf produziert.
Weltweit sind bereits über 370 EOS M 400 3D-Drucker installiert. Damit ist die Systemfamilie EOS M 400 einer der erfolgreichsten industriellen 3D-Drucker überhaupt, was den Absatz angeht. Diese Zahl ist aber nur möglich, weil wir in Maisach nun bis zu neun EOS M 400 Systeme gleichzeitig montieren können.
Erst wenn jede einzelne Maschine die umfassende Qualitätskontrolle bestanden hat, wird sie an Kunden in aller Welt ausgeliefert.
Die interne Qualitätskontrolle und -abnahme gehört zu den wichtigsten Aufgaben am Standort Maisach. Sie besteht in der Regel aus zwei Teilen:
- der erste Teil erfolgt bereits parallel zu den einzelnen Montageschritten. Unsere Inbetriebnahmetechniker prüfen, ob alle Komponenten funktionsfähig sind und korrigieren die jeweiligen Parameter. Dazu gehört unter anderem die Justierung und Kalibrierung der Laser und Scanner. Unser Qualitätsmanagement dokumentiert jeden Schritt in den Prüfplänen unseres Computer Aided Quality Management Systems (CAQ ) und entscheidet über die Freigabe der Anlage.
- im zweiten Teil wird die Maschine in den Probebetrieb genommen. Durch einen Qualifizierungsauftrag wird die wesentliche Prozesstauglichkeit der Anlagen nachgewiesen. Der Qualifizierungsauftrag beinhaltet verschiedene Testteile zur Ermittlung der relevanten Parameter. Ein solcher Testauftrag dauert zwischen acht und zwölf Stunden. Die gebauten Teile werden dann auf Härte, Dichte und Rauheit geprüft. Für diese Produktionstests verfügt Maisach über ein Laborteam mit eigenen Räumen.
Die montagebegleitenden Prüfungen stellen sicher, dass alle Einzelteile nach der Endmontage einwandfrei funktionieren und das System die vorgegebene Bauteilqualität erreichen kann.
Maßgeschneiderte Werksabnahmeprüfungen
Factory Acceptance Testing (FAT) ist ein zusätzlicher, optionaler Schritt bei EOS, um kundenspezifische Anforderungen zu überprüfen. Dabei kann es sich um einmalige Messungen oder Bauaufträge handeln. Wir beraten den Kunden, was sinnvoll ist und wie er die gewünschten Werte oder Bauteileigenschaften erreichen kann.
Darüber hinaus kann der Kunde selbst nach Maisach kommen, um sich vor Ort über den Prozess zu informieren. Seit 2021 bieten wir auch Werksabnahmen mit Fernberatung des Kunden an, indem wir ihn per Live-Stream zuschalten und ihn über eine Augmented-Reality-Brille am Geschehen teilnehmen lassen. Er erhält dann die gesamte Dokumentation der internen und externen Abnahme.
Kunden, die diesen Prozess durchlaufen, können dann sicher sein, dass das System alle Anforderungen erfüllt, um ihre geplante Produktion zu starten.